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(Auszug aus geheimen Anweisungen für konsequente
Lehrer)
1. Vor dem Beginn der Prüfung machen Sie dem
Prüfling klar, dass seine gesamte Berufslaufbahn
von seinem Erfolg abhängen kann. Betonen Sie die
Wichtigkeit der Prüfung. Lassen Sie ihm von Anfang
an keinen Zweifel.
2. Geben Sie Ihre schwierigste Frage zuerst. Dies
ist äußerst wichtig. Wenn die erste Frage
hinreichend schwierig oder kompliziert ist, wird
er zu verwirrt sein um nachfolgende Fragen zu
beantworten, egal, wie einfach diese auch sein
mögen.
3. Wenn Sie sich an den Prüfling wenden, seien Sie
reserviert und streng. Im Gegensatz dazu
unterhalten Sie sich fröhlich mit den anderen
Prüfern. Ein äußerst wirksames Mittel ist es, zu
den anderen Prüfern witzige Bemerkungen über die
Leistungen des Prüflings zu machen und Kommentare,
die so gewählt sind, als ob er gar nicht im Raume
anwesend wäre.
4. Lassen Sie ihn jedes Problem auf Ihre Weise
beantworten, besonders wenn Ihre Weise nur für
Eingeweihte verständlich ist. Stellen Sie ihn
dauernd unter Druck. Geben Sie bei jeder Frage
viele Einschränkungen und Spezialfälle an. Die
Idee dabei ist, ein an sich einfaches Problem zu
komplizieren.
5. Wenn sich der Prüfling in einen trivialen
Fehler verrannt hat, dann helfen Sie ihm nicht
heraus sondern lassen Sie ihn rätseln. Wenn er
seinen Irrtum erkennt, jedoch knapp bevor er die
Möglichkeit hat, diesen zu erklären, verbessern
Sie ihn mit scharfen Worten. Diese Taktik verlangt
ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen und ist
nur durch Übung zu perfektionieren.
6. Wenn sich der Prüfling in einer tiefen Klemme
befindet, dann führen Sie ihn nicht heraus. Statt
dessen seufzen Sie und wechseln Sie das Thema.
7. Stellen Sie dem Prüfling unfreundliche Frage
wie etwa: "Haben Sie das nicht schon in der
Grundschule gelernt?" oder: "Gestern hab ich das
meiner vierjährigen Tochter erklärt, sie hat es
augenblicklich verstanden, und was ist mit Ihnen?"
8. Lassen Sie ihn niemals Fragen zur Klärung
stellen. Wiederholen Sie niemals eigene
Formulierung des Problems. Befehlen Sie dem
Kandidaten barsch, nicht laut zu denken; was man
hören möchte, sind Antworten.
9. Alle paar Minuten frage man den Prüfling, warum
er nervös sei. Ätzende Bemerkungen verschärfen die
Situation, besonders defaitistische Bemerkungen
müssen würdevoll mit einem sarkastischem Unterton
vorgetragen werden. Beispiel: "Sehen Sie den Baum
da vor dem Fenster? Seine Blätter sind grün. Eine
Fortsetzung der Prüfung bei roter Blätterfärbung
könnte Ihrer Phantasie bei der Beantwortung der
Fragen sicher auf die Sprünge helfen!"
10. Tragen Sie dunkle Sonnenbrillen, das entnervt.
11. Setzen Sie sich und die anderen Prüfer so,
dass der Prüfling nicht alle zugleich anblicken
kann. Dies ermöglicht es Ihnen, ihn mit einem
vieläugigen Kreuzfeuer einzudecken. Warten Sie,
bis sich der Prüfling abgewendet hat und stellen
Sie ihm dann eine Frage. Bei guter Koordination
zwischen den Prüfern kann man den Prüfling einige
vollständige Drehungen in kurzer Zeit ausführen
lassen. Bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten tritt
ein ähnlicher Effekt wie unter Punkt (2) ein.
12. Beenden Sie die Prüfung, indem Sie dem
Prüfling mitteilen: "Rufen Sie uns nicht an, wir
werden Ihnen Bescheid geben."
13. Sobald der Prüfling die Tür hinter sich
geschlossen hat, lautstark zu Lachen beginnen!
Dies vermittelt dem Prüfling, der es garantiert
noch mitbekommen wird (laut!), das Gefühl des
totalen Versagens seinerseits und gibt ihm
vollends den Rest! |
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